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Sustainability
15 Januar 2025

Der CO2-Fußabdruck einer Organisation: Treibhausgasinventar, Geltungsbereiche und Vorteile der ISO 14064-1

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen ist eine hochwirksame wissenschaftliche Methode, die es ermöglicht, die eigene Verantwortung, was die Emission von Treibhausgasen betrifft, zu erfassen und somit Unternehmen und Organisationen an vorderster Front am Kampf gegen den Klimawandel mitwirken zu lassen.

Auch wenn es sich immer um einen CO2-Fußabdruck handelt, unterscheiden sich der CO2-Fußabdruck einer Organisation (CFO) und der CO2-Fußabdruck eines Produkts (CFP) was die Analyseebene und das Ausmaß der jeweils in Betracht gezogenen Emissionen betrifft.

Der CFP beurteilt die spezifischen Umweltauswirkungen eines einzelnen Produkts während seines gesamten Lebenszyklusses und ist durch die UNI EN ISO 14067 geregelt.

Der CFO ist eine Bewertung der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen, die von allen Unternehmenstätigkeiten, einschließlich der Produktionsprozesse, der Energieversorgung, des Transports, der Abfallwirtschaft und weiterer Organisationsabläufe, erzeugt werden.

Der CFO ist durch die UNI EN ISO 14064-1 geregelt. Dabei handelt es sich um einen internationalen Standard der die Richtlinien für die Planung, Verwaltung, Berichterstattung und Überprüfung eines Treibhausgasinventars einer Organisation vorgibt und die Folgerichtigkeit und Zuverlässigkeit der enthaltenen Daten gewährleistet.

Treibhausgasinventar und Geltungsbereiche – Scope 1, 2 und 3

Ein Treibhausgasinventar ist die Quantifizierung der gesamten Treibhausgasemissionen, die durch die Tätigkeiten eines Unternehmens im Laufe einer bestimmten Zeitspanne, meist ein Jahr, erzeugt werden.

Die Verfassung eines Treibhausgausinventars beginnt mit der Festlegung der Grenzen der Organisation. Darauf folgt die Identifizierung der mit den Unternehmenstätigkeiten verbundenen Emissionen, welche als direkt oder indirekt eingestuft werden. Anschließend werden die effektive Emissionsmenge berechnet und die Ergebnisse mitgeteilt.

Ein Treibhausgasinventar umfasst 3 verschiedene Geltungsbereiche oder Scopes, welche die Berechnung der Emissionen für jede Phase der Produktionskette ermöglichen.

Scope 1

Umfasst alle direkten Emissionen, die durch die Tätigkeiten des Unternehmens sowie durch die vom Unternehmen kontrollierten Tätigkeiten entstehen.

In diesen Geltungsbereich fallen die Emissionen, die während der industriellen Prozesse und der Produktion vor Ort erzeugt werden ( z.B. Rauchgas und chemische Stoffe) sowie die Emissionen, die aus den zum Betrieb der Fahrzeugflotte des Unternehmens bzw. zum Betrieb von Heizkesseln für die Beheizung der Unternehmensräume verwendeten fossilen Brennstoffen entstehen.

Anhand der Scopes 2 und 3 werden hingegen die indirekten Emissionen quantifiziert, d.h. alle Emissionen, die aus Tätigkeiten entstehen, die mit dem Unternehmen verbunden sind, jedoch nicht von diesem kontrolliert werden.

Scope 2

Umfasst die indirekten Emissionen, die aus gekaufter, außerhalb des Unternehmens generierter und innerhalb des Unternehmens verbrauchter Energie stammen, wie etwa Strom, Dampf, Wärme oder Kühlung.

Scope 3

Umfasst indirekte Emissionen, die jenseits der Wertschöpfungskette des Unternehmens, in den Upstream- und Downstream-Phasen, erzeugt werden. Obwohl sie von Assets, Anlagen oder Prozessen generiert werden, die nicht direkt vom Unternehmen kontrolliert werden, sind diese Emissionen dennoch auf die Unternehmenstätigkeiten rückführbar.

Die Upstream-Emissionen umfassen indirekte Well-to-Gate-Treibhausgasemissionen, die mit gekauften und erzeugten Gütern und Dienstleistungen zusammenhängen.

Die Downstream-Emissionen umfassen indirekte Treibhausgasemissionen, die mit verkauften Gütern und Dienstleistungen zusammenhängen und erzeugt werden, nachdem diese das Eigentum oder die Kontrolle des Unternehmens verlassen haben.

Die Vorteile der UNI EN ISO 14064-1

Effizienzierung von Prozessen und Tätigkeiten: Die Messung des CO2-Fußabdrucks verbessert die Identifizierung und das Verständnis der wichtigsten Treibhausgasquellen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette und Handelsabläufe. Diese Momentaufnahme ermöglicht somit die Entwicklung gezielter Strategien zur Reduzierung der Emissionen, zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Optimierung der Produktionszyklen.

Firmenimage: Die Zertifizierung der Treibhausgasemissionen beweist das konkrete Engagement des Unternehmens in Richtung Nachhaltigkeit und Reduzierung der eigenen Auswirkungen auf den Klimawandel, verbessert seine Positionierung und steigert das Vertrauen von Partnern und Kunden, da eine absolut transparente Berichterstattung verwendet wird.

Wettbewerbsvorteil: Ein gut strukturiertes Treibhausgasinventar ermöglicht es einem Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben und eröffnet somit neue Marktmöglichkeiten.

Kommunikation: Das Unternehmen zeigt, dass es an vorderster Front am Kampf gegen den Klimawandel beteiligt ist und teilt sein Engagement auf eine wissenschaftlich fundierte Weise mit.

Teilnahme an Ausschreibungen und Wettbewerben: Die Treibhausgaszertifizierung kann zu den Anforderungen gehören, die zur Teilnahme an Ausschreibungen, zur Zusammenarbeit mit Organisationen, die nachhaltige Partner suchen, oder zur Nutzung von an die ESG-Kriterien geknüpften Steuervorteilen oder Finanzierungen berechtigen.

FITT und die UNI EN ISO 14064-1-Zertifizierung

Nach der Zertifizierung des systematischen Ansatzes bzgl. des CO2-Fußabdrucks seiner Produkte, wurde das Treibhausgasinventar von FITT in Übereinstimmung mit der Norm ISO 14064 von einer Drittpartei überprüft. Damit hat FITT nun auch den CO2-Fußabdruck der Organisation zertifiziert.

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen ist eine hochwirksame wissenschaftliche Methode, die es dem Unternehmen ermöglicht, die eigene Verantwortung, was die Emission von Treibhausgasen betrifft, zu erfassen und somit an vorderster Front am Kampf gegen den Klimawandel mitzuwirken.

Wieder einmal hat FITT bewiesen, einen strukturierten und quantitativen Ansatz zur Reduzierung seiner Klimaauswirkungen zu verwenden und seinen Grundsätzen der Innovation, Transparenz und Wechselwirkung treu zu bleiben.